Turnierhundesport (THS)
Der Turnierhundesport, kurz THS, wurde vor 50 Jahren in Mühlacker in Baden-Württemberg erfunden. Zunächst hieß es noch Breitensport mit Hund und bestand aus dem Hindernislauf, wie er auch heute noch als eigene Disziplin und Teil des 3- und 4-Kampfes besteht. Man wollte damals eine Alternative zum Schutzhundesport schaffen, die für nahezu alle Hunderassen geeignet ist. Oft wird der Turnierhundesport auch als „Leichtathletik mit Hund“ bezeichnet, da in den Laufdisziplinen die Fitness des Hundeführers bzw. der Hundeführerin sehr gefordert ist.
Im Einzelnen gibt es folgende Disziplinen:
Geländelauf über 2 oder 5 km
Mit der Ausarbeitung von Wettbewerbsregeln war die Geburtsstunde des Geländelaufes mit dem Hund eingeläutet und fand in der Turnierordnung ihren offiziellen Eingang. Seither messen sich viele Hundesportler:innen bei Wettbewerben auf der 2.000m und 5.000m Strecke auf Vereins-, Kreisgruppen- und Verbandsebene.
Das Mensch-Hund Team ist durch eine 2m lange, möglichst elastische, Leine verbunden und bewältigt die Strecke in möglichst kurzer Zeit. Ein Hüftgurt für den Menschen ist vorteilhaft, der Hund trägt ein zugtaugliches Geschirr. Die Verbindung muss durch einen sogenannten Panik-Haken trennbar sein. Alternativ kann die Leine auch in der Hand gehalten werden. Seit 2019 gehören auch Canicross inkl. Scooter- und Bikejöring zum THS, wobei die angebotenen Prüfungen innerhalb von THS Turnieren noch selten sind.
Laufspass mit dem Hund!
Vierkampf
Dreikampf
Combination Speed Cup (CSC)
Mit dem "CSC" (Combination Speed Cup) erfuhr der Turnierhundesport eine überaus attraktive Bereicherung. Ab Mitte der 80er Jahre suchte man nach zusätzlichen Impulsen für den Turnierhundsport. Die Gestaltung eines neuen Mannschaftswettkampfes war die Zielvorgabe.
Der Combination Speed Cup ist ein Mannschaftswettbewerb für 3 Mensch-Hund-Teams, die nacheinander wie bei einem Staffellauf 3 Hindernisbahnen bewältigen müssen, Wertung nach Gesamtzeit und evtl. Fehlersekunden.
Der Geräteparcours ist in drei Sektionen aufgeteilt; für jedes der drei Mannschaftsmitglieder ist also eine Sektion zu durchlaufen. Schnelle Wechsel sorgen bei diesem "Stafetten-Wettbewerb" für ein hohes Durchlauftempo. Die Gewichtung von Fehlern ist gegenüber dem Vierkampf bewusst zurückgenommen, um ein hohes Tempo im Wettkampf sicherzustellen. Der "CSC" ist Action pur.
Eine weitere Zielvorgabe wurde verwirklicht: Mit dem "CSC" ist dem Turnierhundsport der Sprung in die Halle gelungen; er kann jetzt ganzjährig Wettkampfmäßig ausgeübt werden.
KO-Cup
Voraussetzungen
Im Geländelauf, 4-Kampf und CSC kann man bei entsprechender Qualifikation bis zu den deutschen Meisterschaften kommen. Der Turnierhundesport ist für alle Hunderassen möglich, sofern das Tier gesund ist. Alle Disziplinen des Turnierhundsports sind so aufgebaut, dass sie mit Hunden aller Größen und Veranlagungen ausgeführt werden können. Es wird nicht nach Größen unterschieden wie beim Agility, sondern nur nach Alter und Geschlecht des Menschen. Die Disziplinen des THS sind auch für Menschen mit Handicap in den so genannten Para-Klassen offen.
Für Turniere
Um auf Turnieren starten zu dürfen, muss man ein paar Vorraussetzungen erfüllen. Bei der Meldung am Turniertag müssen folgende Papiere vorgelegt werden:
- Der Hund muss entweder durch einen Chip oder eine Tätowierung identifizierbar sein.
- Der Impfausweis des Hundes (insbesondere Tollwut).
- Einen Nachweis über die Hundehaftpflichtversicherung.
- Den Mitgliederausweis des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) für Eigentümer und Hundeführer.
- Die Leistungsurkunde, auf der alle Leistungen des Hundes von Prüfungen und Turnieren verzeichnet sind.
- Ein Nachweis über die bestandene Sachkundeprüfung für den Hundeführer und ein Nachweis über die bestandene Begleithundeprüfung für den Hund.
Weitere Informationen und die komplette Prüfungsordnung findet ihr hier: https://www.vdh.de/hundesport/turnierhundsport/